Wenn Kinder Angst vor Hunden haben

wenn-kinder-angst-habenWenn Kinder Angst vor Hunden haben – was tun, was lassen?

Topp-Tipp: Angst respektieren, Verhalten erklären, positive Erlebnisse schaffen!

 

Manche Kinder entwickeln Angst vor Hunden. Das ist besonders schwierig, wenn dein Kind oder Enkelkind sich vor eurem Familienhund fürchtet. Die gute Nachricht: Mit positiven neuen Erlebnissen kannst du etwas gegen die Angst vor Hunden bei Kindern tun.

 

Kinder mit Angst vor Hunden – woher kommt die Furcht?

Die Ängste von Kindern solltest du ernst nehmen. Diese Akzeptanz ist ein ganz wichtiger Punkt. Die Furcht kann nur kleiner werden, wenn sie klar benannt wurde. Willst du also einem Kind die Angst vor Hunden nehmen, frage das Kind nach den Gründen für seine großen Sorgen. War es ein Biss? Ist der Junge angesprungen oder sogar umgeworfen worden als er noch sehr klein war? Hat das Mädchen von einem bösen Hund eine Geschichte gehört? Lass das Kind frei erzählen. Es kann dazu etwas malen oder du zeigst einige Bilder von Hunden und kommst darüber ins Gespräch.

Wiederhole unbedingt, was das Kind dir sagt und erkundige dich, ob du es richtig verstanden hast. Der Vorteil ist, du erfährst auf diesem Wege, ob das Kind generell Angst vor allen Hunden hat, nur vor bestimmten Tieren oder nur vor speziellen Situationen mit einem Hund. Du verstehst zudem, welche ängstigenden Szenarien zum Thema Hund im Kopf des Kindes wie ein Film ablaufen. Wenn du das weißt, kannst du besser entscheiden, was für den neuen Vertrauensaufbau nötig ist.

Tipp: Frage nun das Kind, ob es seine Angst vor Hunden überhaupt loswerden will. Ohne diese innere Bereitschaft kommst du sonst keinen Schritt weiter.

 

Angst vor Hunden bei Kindern – das muss nicht so bleiben!

Ängste entstehen häufig, wenn man nicht genau weiß, was auf einen zukommt. Ungewissheit macht unsicher. Für die Angst vor Hunden bei Kindern heißt das, sie können nicht einschätzen, was der Hund als nächstes tut. Das Kopfkino ihrer Angst sorgt dafür, dass in Gedanken schon klar ist: Gleich wird das Schlimmste passieren!

Wissen und gute Erfahrungen hingegen bringen Sicherheit. Genau hier kannst du ansetzen, um einem Kind die Angst vor Hunden zu nehmen. Du erklärst beispielsweise, wie Hunde miteinander über Körpersprache reden, du zeigst Bilder von verschiedenen Rassen und erklärst, für welche Aufgaben sie gezüchtet wurden. Vielleicht lenkst du unterwegs den Blick des Kindes auf einen süßen oder witzigen Hund, über den ihr zusammen lachen könnt.

Stelle dem Kind vor, was ein Hund alles lernen kann und welche besonderen Jobs die Vierbeiner als Helfer des Menschen übernehmen. Über Hunde mehr zu erfahren, setzt einen guten neuen Anker als Gegengewicht zu der diffusen Hundeangst. Ganz wichtig: Wenn du weiterhin merkst, dass die Angst bei dem Kind wirklich massiv ist, dann kann der Gang zum Therapeuten sinnvoll sein.

Tipp: Spare beim Erklären des Hundeverhaltens die Aggressionen nicht aus. Es ist unverzichtbar, dass ein Kind lernt, woran es einen drohenden Hund erkennt und was man dann als Mensch tun sollte. Wenn du dafür selbst nicht die richtigen Worte findest, schau dich online nach Videos um, die Hundeverhalten leicht verständlich erklären. Zudem gibt es bilderreiche Kinderbücher, die genau darauf eingehen.

 

Kind hat Angst vor dem eigenen Hund – das kannst du tun!

Meistens entsteht die Angst vor dem eigenen Hund durch ein unerwartetes Verhalten des eigentlich so vertrauten Tieres. Das Kind erschreckt sich und ist enttäuscht, weil der geliebte Hund komisch oder aggressiv reagiert hat. Wenn sich das Kind anschließend bei jedem Zusammentreffen ängstlich und verunsichert verhält, wird das auch euer Haustier verwirren. Hilf beiden, sich wieder neu zu vertrauen. Dafür solltest du zunächst die Not des Kindes respektieren und Hund und Kind räumlich trennen.

Lass dem Kind ein bisschen Zeit. Überlege dir, was dein Hund zuverlässig und gut kann. Erinnere dein Kind daran, indem du selbst mit dem Hund spielst und etwas übst. Versuche dann, das Kind mit einzubinden. Bitte es z.B. ein bestimmtes Hundespielzeug aus dem Korb zu holen. Es kann auch den Wassernapf füllen oder die Fellbürste holen. Das Leben mit Hund soll wieder an Normalität gewinnen. Versuche dann, kontrollierte Begegnungen zu initiieren.

Tipp: Apportiert dein Vierbeiner zuverlässig? Dann lass das Kind werfen. Reagiert dein Hund zuverlässig auf „Komm!“ oder „Platz!“, lass das Kind das Signalwort geben. So erlebt es wieder: „Unser Hund ist auch für mich kontrollierbar und will gerne etwas Schönes mit mir machen.“

 

Ob Angst vor dem eigenen Hund oder einem fremden Tier – schaffe für das Kind ohne Druck positive Momente. Sie werden mehr und mehr die schlechten Erlebnisse überdecken. Achte darauf bei dem neuen Vertrauensaufbau mit einem besonders braven Tier zu arbeiten. Der Hund sollte zufrieden, entspannt und schon gut ausgepowert sein.  Grundsätzlich braucht das Loslassen der Angst etwas Zeit. Und wenn es nicht ganz klappt, ist das reine Akzeptieren von Hunden auch okay. Nicht jeder Mensch muss Hunde lieben.